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Interviews: Gemeinschaftliche Wohnprojekte

 
 
Trudy Braun
(Brühl)

"Ich erinnere mich daran, als Anfang 2020 der Baubeginn noch mal um zwei Jahre verschoben wurde. Da kam dann bei der Besprechung raus, dass sie das nicht wollen. Das war das Ende der Gruppe und des Projekts."
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Myoshin Zeitler / Jigen Myoshin Osho
(Dharmahaus, Euskirchen)

"Für mich ist es hier gut, weil ich hier meine Aufgabe erfüllen und meine Vision umsetzen kann. Ich biete Meditationskurse an und die Möglichkeit, für ein Retreat bzw. Zentraining hier mitzuleben und mitzuarbeiten. Ich gebe damit weiter, was ich in den letzten 30 Jahren gelernt habe."
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Myoshin Zeitler
(Burg-Disternich eG, Vettweiß)

"Die Genossenschaft ist die rechtliche Form. Die Inhalte, das ist unsere Vision. Und die beruht auf fünf Säulen, die wir letzten Herbst in der Gruppe zusammen erarbeitet haben. Das ist Ökologie, Soziales, Kultur, Spiritualität und Gemeinsame Ökonomie."
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Trudy Braun
(Wohnprojekt Brühl 55plus)

"Wir haben einen Bauträger, der in einem Neubaugebiet in Brühl ein Grundstück für ein Wohnhaus mit 1.200 Quadratmetern Wohnfläche für unsere Wohnprojektgruppe zur Verfügung stellt. Dieses Grundstück und das Gebäude, was dort errichtet wird, ist für uns reserviert."
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Kathleen Battke, Thomas Bebiolka
(ZukunftsPioniere GbR, Amaryllis eG, Bonn)

"Es macht uns zunehmend Freude und erweist sich auch in gemischten Gruppen als sehr hilfreich, als Paar zu arbeiten. Wir haben bestimmte Qualitäten, Räume zu gestalten und zu halten. Räume im übertragenen Sinne: Settings, Felder, Situationen herzustellen und Vertrauen zu bilden, so dass Menschen darin sich öffnen, eine Transformation durchlaufen, sich bestimmte Fragen stellen und in guter Begleitung auf die Suche nach Antworten für sich gehen können."
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Wilhelm Schwedes
(Lebensräume in Balance eV., Köln)

"Ich konnte selber feststellen, wie ich mich zurückziehe, das geht jetzt nicht mehr. Es geht in der Wohnung, aber sobald ich einen Schritt rausmache und zum Briefkasten gehe... wenn ich nicht getroffen werden möchte von jemand anderem, oder keine Lust habe... ich kann es nicht mehr bestimmen. Sondern man wird jemanden treffen und es wird einen einer ansprechen. Und damit gehen die unterschiedlichen Menschen verschieden um."
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Frank Nitsche
(Vorstand Möckernkiez eG, Berlin)

"Und dann ist natürlich ein stecken gebliebenes Bauvorhaben für die Banken vollkommen uninteressant und eher ein Grund abzulehnen. Deshalb haben wir bis Ende Mai 2016 gebraucht, bis wir ein Banken Konsortium vom Projekt und von der finanziellen Machbarkeit überzeugen konnten."
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Christine Müthrath
(Beginenhof Köln eG)

"Projekte des sogenannten „Anderen Wohnens“ sind ein neuer, umfassender Kompetenzbereich. So ein Projekt erträgt es nicht, dass erst noch lange Kompetenzen entwickelt werden, die müssen schon da sein, glaube ich. Wir haben auch viel gelernt, aber es braucht jemanden, zumindest in der Anfangsphase, der vernetzt ist und Verhandlungstechniken zur Verfügung hat und auch immer wieder die Gruppe motivieren kann."
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Tanja Corbach
(Bildende Künstlerin, Steimel)

"Alle Beteiligten erleben sich als Lebensgestalter/innen, erfahren sich in ihrer Selbstwirksamkeit und bekommen dafür eine Wertschätzung gespiegelt. Wenn ich merke, da findet etwas in den Menschen und im Miteinander statt, dann erlebe ich das schöpferische Wesen der Kunst."
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Sabine Seitz
(GAG Immobilien AG, Köln)

"Ich habe viele Anfragen von Vereinen in Köln, die sich gegründet haben und einen Investor und ein Grundstück suchen. Wir kommen ins Gespräch, und ich habe eine Bedarfsliste für Wohnprojekte. Wenn wir dann Grundstücksangebote bekommen, dann habe ich die Möglichkeit, dort so ein Projekt zu platzieren. Und wenn wir das gemacht haben, dann sagt die GAG: Ihr könnt euch einen Moderator suchen, wir hätten aber auch jemanden, den wir euch vorschlagen würden. Wir sind da ganz frei. Uns ist wichtig, dass gewisse Themen im Vorfeld bearbeitet werden."
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Marion Volkmar
(Hof der Familie in Köln-Rondorf)

"Wir haben uns auch externe Beratung eingekauft, als wir letztes Jahr mit 17 Mitgliedern die Genossenschaft gegründet haben. Da war jeder von uns bereit, einen gewissen Geldbetrag in die Hand zu nehmen."
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Heide Wroblewski
(Quartier am Albgrün in Karlsruhe)

"Zunächst waren 8 Häuser vorgesehen, aber das wäre zu eng geworden. Wir haben darauf geachtet, dass der Sonneneinfall im höchsten Sonnenstand so ist, dass er bis auf die Terrassen der einzelnen Häuser geht. Deshalb ist das hier auch so abgestuft, damit die dahinter liegenden Häuser genug Sonne kriegen."
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Joachim Kolboske
(Mehrgenerationen-Wohnprojekt Lebensräume in Balance, Köln)

"Ich vertrete die Meinung, dass jeder den richtigen Ort und die richtige Möglichkeit und den richtigen Zeitpunkt finden muss, dass er selber so aktiv werden kann, dass es für ihn positiv wird und für die Gemeinschaft. Und das ist unterschiedlich."
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Brigitte Karhoff
(Stadtplanerin, Geschäftsführerin WohnBund-Beratung NRW GmbH und Vorstand der Ko-Operativ eG NRW, Bochum)

"Wir meinen, dass wir mit dem Erfahrungsschatz, den wir haben, auch mit den Kenntnissen, die wir mitbringen, Projekten Unterstützung geben können, die alleine nicht in der Lage wären, so etwas auf den Weg zu bringen."
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Lisa Hugger
(Hugger Projektentwicklung, Kürten)

"In meiner Berufstätigkeit habe ich bestimmte Eigenkontrollmaßnahmen entwickelt, in der Zusammenarbeit mit den Banken, aber auch für mich in der Projektsteuerung. Zum Beispiel fangen wir generell nicht an zu bauen, bevor nicht Zweidrittel der gesamten Baumaßnahme ausgeschrieben ist und wir wirklich die Preise am Markt abgefragt haben."
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Uli und Christel Binder
(ALTERnatives Wohnen Erftstadt e.V.)

"Ch.B. Keiner hier im Haus, keiner hat es je bereut. Ich könnte an jeder Tür läuten, und hinter jeder Tür steht einer, der mir hilft."
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Joachim Ziefle
(Wohnschule Köln)

"Bislang konzentrieren wir uns ja auf das Individuum, also darauf, den Menschen bei der Frage: „Wie will ich im Alter wohnen und leben?“, zu unterstützen. Nun möchten wir auch Entscheidungsträger der Gesellschaft ansprechen und gemeinsam mit ihnen Lösungen für zukünftiges Wohnen im urbanen Raum finden. Was nützt es, wenn man/frau für sich einen Weg gefunden hat, der aber nicht wirklich realisierbar ist, weil gesellschaftliche Prozesse zu langsam voranschreiten."
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Karin Nell
(Wohnschule Köln)

"Es deutet eigentlich alles darauf hin, dass wir in der Wohnschule Angebote für Fortgeschrittene entwickeln müssen. Es gibt Fragen, die lassen sich nicht leicht beantworten. Wir müssen Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Fachgebieten einbeziehen, Erfahrungswissen zusammentragen und Modellprojekte entwickeln."
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Sascha Gajewski
(Genossenschaftsinitiative STADTRAUM 5und4 in Köln)

"Die Vision ist, dass wir Menschen, wir Bürger, vorausgesetzt, dass man den richtigen Rahmen schafft, in einer fröhlichen Art und Weise unter gleichzeitiger Achtung anderer Menschen und der Umwelt leben können, eben nachhaltig."
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Bettina Noesser
(Genossenschaftsinitiative STADTRAUM 5und4 in Köln)

"In den Gemeinschaftsflächen wird das Herz eines Projektes spürbar. Insofern haben diese Flächen Priorität und dürfen nicht nur Restflächen sein, die keiner haben wollte."
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Almut Skriver und Regina Stottrop
(Netzwerk Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen, Köln)

A.S. "Thomas Luczak und ich hatten mit unserem Büro Luczak Architekten den städtebaulichen Wettbewerb in Sülz gewonnen und damit das Thema der Baugruppen in Köln als erste in der Öffentlichkeit ins Spiel gebracht. Es gab zwar ein paar Gruppen, die das privat schon gemacht hatten, es war aber nicht öffentlich diskutiert worden."

 
 
     
R.S. "Letztendlich geht es um Grundstücke, und das ist eben ein sehr umkämpfter Markt. Die Zurverfügungstellung von Grundstücken für Baugemeinschaften ist ja schon ein politischer Akt und eine Art von Unterstützung. Die Politik dahin zu kriegen ist extrem schwer. Weil es natürlich ganz viele andere gibt, die auch sagen, wir brauchen unbedingt ein Grundstück."
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Wilhelm Schwedes
(Lebensräume in Balance eV., Köln)

"Das waren bei uns so fünf, sechs Personen. Wenn die nicht gewesen wären, wäre das Projekt heute nicht da wo es heute ist. Das heißt nicht, dass die alle Arbeit gemacht haben, aber in den kritischen Momenten waren sie da und haben gesagt: wir machen weiter. Das ist das ganz Wichtige. Und im Nachhinein finde ich sogar, dass gerade die kritischen Momente die Stärke unserer Gruppe gewesen sind. Und nicht die Zeit wo alles leicht war."
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Ulrike Bez
(Filmemacherin, wagnis eG., München)

"Ich habe mich dann dieser Baugruppe angeschlossen, und mit dem Wissen, dass ich ein solches Projekt nur ein Mal im Leben mache, hat es mich als Filmemacherin unheimlich gereizt, diesen Prozess zu begleiten. Auch für die Baugruppe, die filmisch begleitet wird, fand ich es ein vertrauensförderndes Angebot, sich auf eine Filmemacherin einzulassen, die später selber einzieht. Da ist das Vertrauensverhältnis ein ganz anderes."
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Elisabeth Hollerbach
(wagnis eG., München)

"Es geht jedoch nicht immer nur ums Geld. Es geht auch um die Frage, wie wir in Zukunft bauen und wohnen wollen. Die Menschen haben Sehnsüchte. Diese entstehen auch aus all den Mängeln, die sie erfahren, wie Einsamkeit, Vereinzelung und den Defiziten, die sie tagtäglich spüren. Die Defizite müssen aufgefangen werden, wenn sie an ihrem Leben etwas ändern wollen. Die meisten erschlagen diese Defizite mit Konsum oder mit Stress und Arbeit etc. Und einige wenige wollen tatsächlich etwas verändern und gestalten."
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